Interview mit Tristan Niewöhner – Geschäftsführer persomatch GmbH

Interview mit Tristan Niewöhner – Geschäftsführer persomatch GmbH

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Hallo Tristan,

stell dich doch bitte einmal vor:

„Hi, ich bin Tristan Niewöhner, Unternehmer aus Ostwestfalen-Lippe (OWL) und leidenschaftlicher Gründer. Meine Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Führung von Start-ups. Als Mitbegründer und Geschäftsführer der persomatch GmbH helfe ich Unternehmen, Stellenanzeigen optimal in der Google-Suche zu platzieren, um die passenden Talente zu gewinnen.

Mit unserem neuen SEO-Produkt optimieren wir die Karriereseiten unserer Kunden. Dadurch sparen sie nicht nur erhebliche Kosten für Jobbörsen, sondern sorgen auch dafür, dass Bewerbende direkt dort ankommen, wo sie hingehören: auf der Karriereseite ihres Unternehmens.

Neben meiner unternehmerischen Tätigkeit teile ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse als Autor, Speaker und Mentor. 2021 habe ich mein Buch „Mit Odysseus ins Silicon Valley: Erwecke den Gründer in dir“ veröffentlicht, um anderen den Einstieg in die Start-up-Welt zu erleichtern. Zudem organisiere ich gemeinsam mit meinem Kollegen Eyüp Aramaz seit 2016 die Fuckup Nights OWL, bei denen wir offen über Fehler und Misserfolge sprechen, um voneinander zu lernen.

Besonders wichtig ist mir die Förderung von Nachwuchstalenten. Als ehemaliger Stipendiat des Studienfonds OWL engagiere ich mich heute selbst als Förderer und Mitglied des Kuratoriums, um Studierende auf ihrem Weg zu unterstützen.

Mit meinem Engagement möchte ich nicht nur die Start-up-Kultur in OWL voranbringen, sondern auch andere inspirieren, ihre unternehmerischen Träume zu verwirklichen.“

Und welche KI-Lösungen setzt Ihr derzeit bei Persomatch ein, und in welchen Bereichen sind diese implementiert?

„Unser Kernstück ist die eigenentwickelte AI-basierte Attract & Ident-Technologie. Sie ermöglicht es uns, Stellenanzeigen optimal auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abzustimmen und Bewerber über die Google-Suche direkt zu erreichen. Zusätzlich nutzen wir verschiedene KI-Tools, wie zum Beispiel ChatGPT, zur Unterstützung, etwa für die Automatisierung von Routineaufgaben und die Analyse von Suchverhalten, um unsere Prozesse noch effizienter zu gestalten.“

Wie hat der Einsatz eurer Attract & Ident-Technologie die Effizienz und Genauigkeit bei der Schaltung von Stellenanzeigen verbessert?

 „Sie optimiert die Schaltung von Stellenanzeigen durch sehr gezieltes Targeting. Dabei werden relevante Keywords, das Suchverhalten und Zielgruppendaten präzise genutzt, um die Anzeigen optimal dort zu platzieren, wo potenzielle Kandidaten aktiv sind.

Ein großer Vorteil ist, dass wir sowohl aktiv Jobsuchende als auch latent wechselwillige Kandidaten ansprechen können. Durch unser gezieltes Targeting erreichen wir diese Zielgruppen genau im richtigen Moment – sei es während einer gezielten Jobsuche oder durch Anzeigen, die bei Interesse basierten Inhalten ausgespielt werden. Das sorgt für weniger Streuverluste, eine höhere Effizienz und eine optimale Nutzung des Budgets für unsere Kunden.“

Spannend! Welche Art von Daten nutzt Ihr für eure Modelle, und wie stellt Ihr sicher, dass diese Daten aktuell und qualitativ hochwertig sind?

„Wir arbeiten mit anonymisierten Daten aus dem Nutzerverhalten sowie den Inhalten von Stellenanzeigen, die uns unsere Kunden bereitstellen. Durch regelmäßige Updates und die Integration von Echtzeitdaten stellen wir sicher, dass unsere Technologie stets auf aktuelle Trends und Entwicklungen reagiert. Die Qualität der Daten sichern wir durch Validierungsmechanismen und laufende Modelloptimierungen. Zudem haben wir jahrelange Erfahrung und wissen zum Beispiel genau, welche Keywords für welche Stellenanzeige gut funktionieren und welche weniger gut.“

Habt Ihr zusätzliche Fachkräfte eingestellt oder das bestehende Team weitergebildet, um mit KI-Systemen zu arbeiten?

„Wir haben auf das bestehende Team gesetzt und durch gezielte Schulungen und Einarbeitung sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden bestens auf den Einsatz unserer Attract & Ident-Technologie vorbereitet sind und diese effizient nutzen können.“

Hattet Ihr das Gefühl, dass sich die Investition bei eurer eigenentwickelten Technologie schnell amortisiert hat, oder gab es Bereiche, in denen sich die Vorteile langsamer gezeigt haben als erwartet?

„Unsere Investition in KI-Technologien, insbesondere in unsere Attract & Ident-Technologie, hat sich in vielen Bereichen schnell ausgezahlt. Vor allem die Optimierung von Stellenanzeigen und die gezielte Ansprache relevanter Kandidaten haben unmittelbar sichtbare Ergebnisse geliefert, wie eine höhere Qualität der Bewerbungen und eine kürzere Time-to-Hire.

In einigen Bereichen, wie der Feinabstimmung der Technologie auf spezifische Branchenbedürfnisse, haben sich die Vorteile langsamer gezeigt, da hier ein höherer Entwicklungsaufwand erforderlich war. Insgesamt überwiegt jedoch der Nutzen deutlich, da wir durch KI nicht nur unsere Prozesse effizienter gestalten, sondern auch die Zufriedenheit unserer Kunden nachhaltig steigern konnten.“

Jetzt hast du bereits die Kundenzufriedenheit angesprochen. Habt Ihr hier durch den Einsatz von KI Veränderungen im Verhalten eurer Kunden bemerkt? 

„Indirekt. Unsere Kunden schätzen die verbesserte Sichtbarkeit ihrer Stellenanzeigen und die gezielte Ansprache relevanter Bewerbenden. Viele berichten, dass sie durch unsere Technologie wesentlich mehr Bewerbungen erhalten, die sie vorher nicht erreicht hätten, was das Vertrauen in datengetriebene Lösungen weiter stärkt.“

Kannst du uns ein konkretes Beispiel nennen, wie die Attract & Ident-Technologie euren Kunden geholfen hat, qualifizierte Bewerber zu finden?

„Ein Beispiel ist ein mittelständisches Unternehmen, das Schwierigkeiten hatte, qualifizierte Fachkräfte für eine spezielle Position zu finden. Mithilfe unserer Attract & Ident-Technologie konnten wir die Stellenanzeige sowie ihre Ausspielung so optimieren, dass sie gezielt passende Kandidaten ansprach und in der Google-Suche eine höhere Sichtbarkeit erzielte.

Das Ergebnis war ein deutlicher Anstieg der Bewerbungen, der die Vorauswahl schneller und effizienter machte. Dadurch konnte der gesamte Rekrutierungsprozess verkürzt, Kosten im Recruiting eingespart und die Position mit einem idealen Kandidaten besetzt werden.“

Mit welchen Herausforderungen hattet Ihr bei der Integration zu kämpfen und wie habt Ihr diese gemeistert?

„Eine zentrale Herausforderung war es, unsere Attract & Ident-Technologie so anzupassen, dass sie die vielfältigen Anforderungen unserer Kunden und die spezifischen Algorithmen der Google-Suche optimal berücksichtigt. Dies erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen den technischen und operativen Teams, um die Technologie kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Zusätzlich haben wir viel Wert darauf gelegt, die neuen Prozesse nahtlos in unsere bestehenden Abläufe zu integrieren, ohne dabei die Anwenderfreundlichkeit aus den Augen zu verlieren. Mit regelmäßigen Tests, enger Abstimmung und gezieltem Feedback von Kunden konnten wir diese Herausforderungen erfolgreich meistern.“

Eine weitere Herausforderung sind oftmals der Datenschutz und die IT-Sicherheit. Welche Risiken musstet Ihr hier berücksichtigen und wie habt Ihr diese gemanagt? 

„Beim Einsatz von KI haben Datenschutz und IT-Sicherheit oberste Priorität. Ein wesentliches Risiko besteht in der Verarbeitung personenbezogener Daten. Um dies zu minimieren, nutzen wir ausschließlich anonymisierte Daten, die den Vorgaben der DSGVO entsprechen.

Zusätzlich setzen wir auf moderne Verschlüsselungstechnologien und führen regelmäßige Sicherheitsprüfungen durch, um unsere Systeme vor potenziellen Cyberangriffen zu schützen. Interne Richtlinien und Mitarbeiterschulungen ergänzen unsere Maßnahmen, um ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten und das Vertrauen unserer Kunden zu stärken.“

Welche Zukunftstrends siehst du für KI im Recruiting und in der Personalbeschaffung?

„KI wird in Zukunft den gesamten Recruiting-Prozess noch stärker durchdringen und effizienter gestalten. Schon jetzt unterstützt sie bei der Optimierung von Stellenanzeigen, der Vorauswahl von Bewerbungen und sogar bei der Begleitung von Kandidaten durch den Einstellungsprozess, etwa durch intelligente Chatbots oder automatisierte Feedback-Systeme.

Ein klarer Trend ist die Weiterentwicklung von KI-gestützten Matching-Technologien, die nicht nur Qualifikationen, sondern auch Soft Skills und kulturelle Passung in den Auswahlprozess einbeziehen. Auch die prädiktive Analyse von Karrieredaten wird an Bedeutung gewinnen, um langfristige Erfolgsaussichten von Bewerbern besser einschätzen zu können.

Darüber hinaus wird KI verstärkt in der Nachbetreuung von neuen Mitarbeitenden eingesetzt werden, etwa bei der Gestaltung individueller Onboarding-Prozesse. Langfristig wird KI dazu beitragen, Recruiting-Entscheidungen datengetriebener, schneller und gleichzeitig menschlicher zu machen.“

Und wie bereitest du dich und dein Unternehmen auf zukünftige KI-Entwicklungen und Trends vor?

„Wir beobachten technologische und regulatorische Entwicklungen in der Personalbranche sehr genau und passen unsere Strategien frühzeitig an. Dazu gehören regelmäßige Schulungen für unser Team, um mit den neuesten KI-Technologien vertraut zu bleiben, sowie der Austausch mit Branchenexperten und Netzwerken, um kommende Trends und Regulierungen rechtzeitig zu erkennen.

Darüber hinaus investieren wir in die Weiterentwicklung unserer Attract & Ident-Technologie, um sicherzustellen, dass sie flexibel auf neue Anforderungen reagiert. Wir legen besonderen Wert auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit in unseren Prozessen, da dies sowohl für unsere Kunden als auch im Hinblick auf zukünftige Regulierungen entscheidend ist.“

Tristan vielen Dank für deine Zeit. Hat uns sehr Spaß gemacht mehr über dich und persomatch GmbH zu erfahren. Wenn auch Sie in Ihrem Unternehmen KI sinnvoll einsetzen möchten, um Prozesse zu automatisieren und effizienter zu gestalten, sind wir von ai Pro Solution der ideale Partner für Sie. Wir beraten Sie umfassend und praxisnah zu den besten KI-Lösungen für Ihr Unternehmen. Kontaktieren Sie uns gerne!